Stakeholdermanagement – der richtige Umgang mit den für dein Projekt wichtigen Menschen

von | Feb 22, 2018 | 0 Kommentare

So ziemlich jedes Projekt hat Freunde und Feinde. Menschen, die für oder gegen das Projekt sind. Es hängt davon ab, was für ein Projekt es ist, wie sehr sich diese Menschen für oder gegen das Projekt engagieren. Wir können das zum Beispiel sehr gut bei großen Bauprojekten erkennen. Viele große Bauprojekte haben so starke Gegner, dass diese auf die Straße gehen und gegen das Projekt demonstrieren. Für dich als Projektleiter oder Projektmanager ist natürlich interessant, welche dieser Menschen über die Macht verfügen, dein Projekt positiv oder negativ zu beeinflussen. Und diese Beeinflussung kann einmal auf das Projekt selber erfolgen, kann aber auch auf die Rahmenbedingungen erfolgen, so dass du dein Projekt am Ende besser oder schlechter durchführen kannst. Projektmanagement bedeutet, mit diesen Menschen, die Stakeholder genannt werden, umgehen zu können.

Was ist ein Stakeholder?

Als Stakeholder bezeichnen wir sogenannte Anspruchsgruppen. Menschen, die in irgendeiner Form Anspruch auf das Projekt haben oder vom Projekt und dessen Ergebnis betroffen sind. Ziel ist es oft, aus betroffenen Menschen beteiligte Menschen zu machen. Wichtig ist dabei, dass wir Stakeholder manchmal in Gruppen zusammenfassen, wie zum Beispiel „Mitarbeiter“, „Betriebsrat“, „Geschäftsführung“ oder dass wir Stakeholder als Einzelpersonen betrachten. Beides ist möglich und manchmal haben wir zum Beispiel auch unterschiedliche Stakeholdergruppen, die sehr ähnlich sind wie zum Beispiel Mitarbeiter, die dem Projekt positiv gegenüber eingestellt sind und Mitarbeiter, die dem Projekt negativ gegenüber eingestellt sind.

Was ist Stakeholdermanagement?

Im Begriff Stakeholdermanagement treffen sich zwei Unterpunkte. Zum einen die Stakeholder, also die Anspruchsgruppen und zum anderen das Management, das heißt der Umgang bzw. das Auskommen. Stakeholdermanagement ist also im weitesten Sinne das Umgehen mit Stakeholdern. Die Frage ist, wie man Stakeholder behandelt. Natürlich setzt das viel weiter vorn an, denn Stakeholdermanagement beginnt immer mit der Stakeholderanalyse. Von dort aus kannst du identifizieren, wer die für dich relevanten Stakeholder sind und du kannst überlegen, welche Maßnahmen du umsetzt, um diese Stakeholder zu deinem Projekt positiv gestimmt zu halten oder in eine positive Stimmung zu versetzen oder ihre negative Stimmung nicht noch weiter zu verschlechtern. Ziel ist es natürlich letztendlich, dass alle Stakeholder dem Projekt gegenüber positiv eingestellt sind. Auch wenn das tendenziell ein eher unrealistischer Zustand ist. Während die Stakeholderanalyse eher den Anfang bezeichnet, ist das Stakeholdermanagement das, was du durchgängig machst um die für dein Projekt wichtigen Leute dir und deinem Projekt gegenüber wohlgesonnen zu halten.

Was ist die Stakeholderanalyse?

Wie schon oben geschrieben, steht die Stakeholderanalyse am Anfang deines Stakeholdermanagements. Sie ist ein strukturiertes Vorgehen, um Stakeholder zu identifizieren und Maßnahmen zu planen, die dafür sorgen, dass die Stakeholder dir und deinem Projekt gegenüber positiv eingestellt sind.

Du interessierst dich für Stakeholdermanagement und würdest gerne wissen, wie du eine Stakeholderanalyse durchführst? Dann schau dir meinen Kurs an, den ich speziell für Projektleiter entwickelt habe. Hierin erfährst du viele spannende Projektmanagement-Methoden, unter anderem auch die Stakeholderanalyse.

Vereinfacht gesagt besteht die Stakeholderanalyse aus vier kleinen Schritten:
1. Die Stakeholder werden identifiziert.
2. Es wird geschätzt, wie viel Macht sie über das Projekt haben.
3. Es wird geschätzt, wie sehr sie vom Projekt betroffen sind.
4. Es werden Maßnahmen festgelegt, wie mit den Stakeholdern umgegangen wird.

Das ist zwar nur eine sehr grobe Erklärung einer Stakeholderanalyse doch zum Verständnis was im Rahmen einer Stakeholderanalyse gemacht wird reicht diese Übersicht vollkommen aus. Am Ende reicht es aber nicht nur, die Stakeholder zu analysieren, du musst natürlich auch mit diesen Menschen umgehen und dafür darfst du sie nicht als Stakeholder sehen, sondern musst sie als Menschen wahrnehmen.

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Wie du mit Stakeholdern umgehst

Das ist eine der zentralen Fragen im Projektmanagement. Gerade Einsteiger in den Rollen der Projektleitung oder des Projektmanagers tun sich besonders schwer damit, gekonnt mit Stakeholdern umzugehen. Das liegt daran, weil hier vor allem rhetorisches Geschick und Erfahrung gebraucht wird, denn der Umgang mit Menschen ist selten einfach. Doch wer schon viele Fehler hinter sich hat, viel geübt hat und reflektiert ist, dem wird es in der Regel sehr gut gelingen, mit den unterschiedlichen Anspruchsgruppen umzugehen. Es gibt also leider nicht die eine, richtige Art mit Stakeholdern umzugehen. Denn jeder ist so unterschiedlich wie Menschen unterschiedlich sind.

Ich habe vor nicht allzu langer Zeit ein Projektmanagementtraining durchgeführt, bei dem ein Naturaktivisten NGO auf einen großen Chemiefabrikanten getroffen ist. Beide Gruppen sind natürlich Stakeholder für mein Training. Aber ich muss mit beiden Gruppen vollkommen unterschiedlich umgehen. Denn die eine Gruppe waren Menschen, die aus Brasilien, Portugal, den Niederlanden, Mexiko, Spanien kamen und aus purer Überzeugung und vollkommen unbezahlt ihren Umweltaktivismus betreiben. Die andere Gruppe waren Menschen aus dem mittleren Management eines deutschen Konzerns und es ist vollkommen klar, dass diese Stakeholder jeweils höchst individuell behandelt werden müssen. Die Frage, wie ich mit Stakeholdern umgehe lässt sich also nicht im Allgemeinen beantworten sondern ist immer eine Einzelfallentscheidung.

Was ist Projektmarketing?

Der Begriff des Projektmarketings ist bisher noch nicht so verbreitet. Ich nutze ihn aber sehr häufig, weil ich finde, dass er das Vorgehen sehr gut beschreibt. Denn letztendlich versuchen wir unser Projekt bestmöglich in alle Richtungen zu verkaufen. Und was, wenn nicht Marketing, ist das perfekte Wort dafür? Im Stakeholdermanagement ist eine deiner Aufgaben, dafür zu sorgen, dass alle Stakeholder deinem Projekt positiv gegenüber eingestellt sind. Im Großen kann man das durchaus als Projektmarketing bezeichnen. Denn du versuchst ein Gesamtbild von deinem Projekt zu erzeugen, bei dem alle wichtigen – und nach Möglichkeit auch die nicht so wichtigen – Menschen begeistert sind von deinem Projekt, sich dafür engagieren und dich unterstützen. Natürlich gelingt dir das nicht immer. Aber wenn du den Begriff Projektmarketing benutzt, sagst du damit gleichzeitig aus, dass du bereit bist, aktiv in die Außenwirkung deines Projekts zu investieren.

Zusammenfassend kann man also noch einmal sagen, dass Stakeholdermanagement der Umgang mit den Menschen ist, die für das Projekt wichtig sind. Das ist eine der relevantesten Tätigkeiten im Projektmanagement. Denn es geht um die Menschen, die dein Projekt beflügeln oder für ein totales Ausbremsen sorgen können. Du als Projektleiter solltest demnach in der Lage sein, dich in diese Menschen hineinzuversetzen, zu erkennen was ihre Wünsche und Ansprüche sind und optimal mit ihnen zusammenzuarbeiten.

Du interessierst dich für Stakeholdermanagement? Du würdest gerne lernen, wie du dich mehr und besser mit deinen Stakeholdern auseinandersetzen kannst? Dann schreib mir doch eine E-Mail an stakeholder@benjamin-michels.de oder bewirb dich auf eine kostenlose Beratung bei mir.

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