Warum machst du weiter? Du könntest auch einfach aufhören!

Die Frage ist fies, um genau zu sein unter der Gürtellinie, ich weiß. Gerade jetzt in Corona-Zeiten. Doch das macht die Frage um so relevanter. Denn ich sehe vor allem eines: Menschen die weitermachen. Und dabei kommen sie auf die innovativsten Ideen. Ich habe lange nicht mehr so viel produktive Schaffenskraft wie jetzt gerade in Deutschland gesehen. Und das erinnert mich an ein private Erlebnis, das ich vor ein paar Jahre hatte.

Ein Familienmitglied von mir hatte eine Blutvergiftung und ist fast gestorben. Doch statt einfach aufzugeben, hat er sich wieder hochgekämpft und ist fitter und mit mehr Lebenswillen denn je. Er hat sich entschieden, nicht aufzuhören, sondern weiter zu machen.

Und auch wenn wir hier natürlich von Unternehmen reden und nicht von deinem Leben, ist auch das eine Frage, die du dir immer wieder stellen solltest. Manchmal taucht diese Frage auch von alleine auf. Dann jedoch eher in der sarkastisch-frustrierten Version „Warum mache ich den Scheiß überhaupt noch?“. Diesen Moment kennt jeder von uns: es läuft nicht gut und wir fragen uns selbst, warum wir uns das eigentlich antun.

Doch sollte das nicht der einzige Moment sein, in dem wir uns diese Frage stellen. Es sollten nicht die schlechten Momente sein, die uns zum reflektieren zwingen, sondern vor allem die guten Momente. Besonders in Phasen, in denen es dir gut geht, du in einem guten Zustand bist, solltest du für dich selbst hinterfragen, was dich antreibt. Warum du das machst, was du machst.

Vielen Geschäftsführern geht im Laufe der Zeit der Drall verloren. Die Energie lässt nach und die Lust natürlich auch. Das liegt daran, dass die meisten Selfmade-Erfolgs-Unternehmer vor allem den Schmutz lieben. Die Phase in der etwas aus dem Nichts gestampft wird. Aber je länger ein Unternehmen am Markt ist, desto „sauberer“ wird es. Und dann ist es nicht mehr das Initiieren neuer Projekte, sondern das systematische Fortführen dessen was ist. Und diese Art von Arbeit ist grundlegend anders, zu der frühen erschaffenden Version. Genau in diesen Phasen geht dann die Motivation verloren. Und hier heißt es, dir selbst die Frage zu stellen: Ist das wirklich das, was ich machen möchte?

Du bist die Person im Unternehmen, die am meisten verändern kann. Vor allem kannst du dein eigenes Arbeitsfeld verändern. Oft fehlt meinen Coachees der Mut dazu, die Idee wie es gehen kann oder der richtige Impuls. Aber immer war die Veränderung aus einer aktiven Entscheidung „Was möchte ich zukünftig tun?“ genau die richtige und vor allem die, die schon seit langem aus stand.

Im Grunde ist die Frage „Warum machst du weiter?“ die Frage nach deiner Intention und Motivation. Bzw. wenn wir ganz konkret sind nach deinen Motivatoren. Also deinen ganz eigenen Ursachen für das Weitermachen.

Natürlich gibt es Phasen im Leben, in denen es schwer ist, das zu erkennen. Aber das heißt nicht, dass du dann alleine sein musst. Gerade in solchen Momenten kannst du dir einen Coach an die Seite holen (zum Beispiel mich) und diese Frage, die dir alleine schwer fällt mit Hilfe beantworten.

Ich habe immer wieder Coachees, die sich mitten in einer Sinnkrise an mich wenden. Ja, sie sind erfolgreich. Ja, sie haben unheimlich viel erreicht. Das heißt aber nicht, dass sie auf alles eine Antwort haben. Müssen sie auch nicht. Aber die Antwort steckt in ihnen drin, genauso wie sie in dir drin steckt. Manchmal fehlt nur einfach der Mensch, der die richtigen Fragen stellt.

Du gehörst, wenn du diesen Text liest, unweigerlich zu den Menschen, die Motivation aus ihrem inneren Selbst ziehen. Und gerade dann ist es um so wichtiger, dass dein innere Selbst in die richtige Richtung ausgerichtet ist. Oder noch viel besser: dass dein Handeln, Tun, Denken und Fühlen auf dein inneres Selbst ausgerichtet ist. Wenn du diesen Schritt hinbekommst, kann dich nichts aufhalten.

Dein Benjamin Michels

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