550.000 € – so viel Umsatz hat mein erstes Unternehmen im Jahr gemacht. Ich war Geschäftsführer einer GmbH. Mit allen Rechten (wenigen) und Pflichten (vielen), die dazu gehören. Doch gelernt habe ich das nicht. Ich war mir auch lange nicht bewusst, was eigentlich alles zu dieser Aufgabe dazu gehört.

Mit 15 Jahren habe ich angefangen. Ein Regal im Keller von unserem Haus. Zusammen mit meinem Bruder. Mit 19 bin ich dann ausgezogen – so gut war die Stimmung zu Hause nicht, dass ich bleiben wollte. Mein Unternehmen (damals noch ein Einzelunternehmen) hat einen Raum in meiner Wohnung bekommen.

Hat mein Unternehmen damals schon Gewinn gemacht? Nein. Wie viel Geld ich zum Leben hatte? 250 €. Wie hoch meine Miete war? 350 €. Ich habe in einer Bruchbude in Berlin-Moabit gewohnt. Da, wo keiner wohnt. Gegenüber der Siemens-Turbinenwerke. Da, wo nie die Sonne scheint, weil die Fabrik zu groß ist.

Wovon habe ich gelebt? Von meinem Dispo. Damals wusste ich nämlich nicht, dass man ein Geschäftskonto braucht. Deswegen sind alle Firmeneingänge einfach auf mein Privatkonto gegangen. Das hat der Bankcomputer als „Gehalt“ gewertet und deswegen meinen Dispo immer weiter erhöht.

Habe ich damals in Saus und Braus gelebt? Naja, wenn du Tütensuppe und Toast mit Ketchup als Luxus bezeichnest, dann ja.

Damals war das alles okay für mich. Ich habe ja parallel noch Jura studiert. Oder, um ehrlich zu sein, war ich nur noch eingeschrieben. Studiert habe ich nur ein Semester. Es war nicht das Richtige für mich. Doch was tun? Mein Business lief damals noch nicht. Ich war gefangen und verloren in der Selbstständigkeit.

In dieser Phase habe ich meine erste Frau kennengelernt. Sie hat angefangen, mitzuarbeiten und die Designs für das zu entwickeln, was wir später verkauft haben.

Und plötzlich ging es los. Die Leute haben uns gesehen, haben sich für uns interessiert. Die ersten Mitarbeiter kamen dazu. Von Mitarbeiterführung hatte ich keine Ahnung. Auch nicht von den rechtlichen Aspekten. Das habe ich mir alles selbst beigebracht.

Auch von Skalierung oder Marketing hatte ich keinen Plan. Online-Marketing steckte damals noch in den Kinderschuhen. Die Hauptinformationsquelle für SEO-Informationen war Abakus. Wer das noch kennt, ist wirklich ein alter Marketer.

Das Unternehmen wuchs und wuchs. Wir haben enorme Sprünge hingelegt. 200 Prozent in einem Jahr. Unglaublich. Und auch beängstigend. Nach vielen Jahren dann endlich das erste echte Gehalt. Irgendwann die Umwandlung in eine GmbH.

Das ist alles passiert. Ich habe mich von Punkt zu Punkt gekämpft. Viel von mir ist damals auf der Strecke geblieben. Im Grunde ging es nicht darum, wie es mir damals ging. Es ging nur darum, weiterzumachen.

Ich möchte die Zeit auf keinen Fall missen. Heute würde ich die ersten sieben Jahre aber in einem halben Jahr absolvieren. Warum? Weil ich das System hinter dem, was ich im Unternehmensaufbau machen muss, verstanden habe. Ich kenne die Systematik und kann sie beliebig duplizieren. Damals wusste ich das alles noch nicht.

Ich habe Geschäftsführung nicht gelernt. Mit Mitte 20 hatte ich weder eine abgeschlossene Ausbildung noch ein Studium. Ich hatte nur ein Unternehmen, das mich stark ausgezehrt hat.

Wenn ich so darüber nachdenke, wird mir bewusst, dass Geschäftsführer (m/w/d) wohl die blindesten Menschen sind, die es gibt. Sie glauben, immer alles zu wissen. Über alles den Überblick zu haben. Und sich mit allem Wichtigen zu beschäftigen. Doch die Felder dessen, was Geschäftsführer nicht wissen, sind enorm. Sie sind so groß, dass der durchschnittliche Geschäftsführer das nicht einmal erahnen kann.

Vielleicht liegt es an der Macht, die mit der Rolle einhergeht. Du bist die ultimative Entscheidungsmacht im Unternehmen. Und du bist einsam. Du hast niemanden, mit dem du dich abstimmen kannst. Und selbst wenn ihr ein Duo seid, ist das kein neuer Input von außen, sondern nur das, was du eh schon kennst.

Irgendwann habe ich die Unternehmen, es blieb nicht bei einem, verkauft und habe mich meiner Ausbildung gewidmet. Damals war mir noch nicht klar, dass es nicht nur um das Zertifikat geht. Sondern dass es um das Wissen geht, das ich erlange. Heute werde ich genau wegen dieses Wissens und der Erfahrung, die ich errungen habe, als Berater gebucht.

Heute bin ich Master of Business Administration, Bürokaufmann, Dozent für Erwachsenenbildung, ich bin strategischer Berater für Geschäftsführer und Vorstände. Doch gelernt habe ich das nicht. Und hiermit komme ich zu dem größten aller Irrtümer, die es über Unternehmertum da draußen gibt: Du kannst das nicht professionell lernen.

Es gibt keinen „Master of CEO“ oder „Bachelor of Geschäftsführung“. Es gibt keine Ausbildung zum „Unternehmensinhaber“. Das gibt es einfach nicht. Es gibt Ausbildungen und Studien, die dich in diese Richtung lenken können. Doch die meisten, die studiert haben, wissen, dass gerade ein Studium wenig mit der praktischen Arbeit eines Unternehmensgründers oder eines Geschäftsführers zu tun hat. Klar, du greifst auf bestimmtes Wissen zurück. Aber du lernst es nicht 1:1.

Dabei gibt es so viele Themen, die wichtig sind, wenn du in der Geschäftsführung tätig bist. Und das nicht nur in der Anwendung, sondern aus einer coachenden Sicht heraus. Du bist nämlich nicht nur die Person, die das alles können muss (sollte). Sondern du bist die Person, die es ermöglichen sollte, dass deine Mitarbeiter das können. Und da gibt es eine Vielzahl an Themen:

Mitarbeiterführung

Unternehmensführung

Strategische Entscheidungen

Finanzkalkulation

Businesspläne

Moderation

Präsentation

Entscheidungsfindung

Konfliktmanagement

Stakeholdermanagement

Projektmanagement

Interkulturelles Management

Stressmanagement

Taskmanagement

Marketing

diverses Rechtliches

Steuern

Selbstmanagement

Arbeitsstrukturierung

Brandschutz

Arbeitsschutz

Datenschutz

diverse Tools und Programme

… und vieles, vieles mehr.

Ich habe das nicht gelernt. Jedenfalls nicht vor meiner ersten Anstellung als Geschäftsführer. Heute kann ich vieles davon ziemlich gut. Und das ist der Grund, warum ich mit Geschäftsführern und Vorständen arbeite.

In der Regel sind das High Potentials. Menschen, die mit einem enormen Output arbeiten. Doch was wäre, wenn dieser Output zehnmal höher sein könnte. Und ich meine nicht „mal zehn“ sondern „hoch zehn“. Genau hier steigen viele aus. Weil sie es sich nicht vorstellen können. Doch genau da liegt das Problem, denn deine eigene Vorstellungskraft limitiert, was für dich möglich ist.

Meine Aufgabe ist es, deine Realität durchzurütteln und die Grenzen dessen, was möglich erscheint, zu erweitern. Meine Aufgabe ist es, das aus dir herauszuholen, von dem du nicht einmal geträumt hast, dass es möglich sein könnte.

Darauf habe ich mich spezialisiert. Das habe ich gelernt.

Was hast du gelernt? Und was möchtest du noch lernen?

Du möchtest mich besser kennenlernen oder in Kontakt mit mir bleiben? Dann schau dich gerne um:
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