Folge 011 // Meditation und Achtsamkeit mit Projektmanagement

von | Jun 5, 2018 | 0 Kommentare

In der heutigen Episode sind Philipp Nowak und Tonka Nikolova meine Gäste. Gemeinsam haben sie das Start-up-Unternehmen Mindfulife gegründet und arbeiten heute in einem großen Team zusammen. Die beiden Psychologen legen viel Wert auf Achtsamkeit und wünschen sich, dass diese auch in Unternehmen mehr Bedeutung gewinnt. Wir sprechen heute über ihre Herausforderungen als Start-up, wie sie sich im Team organisieren und welche Tools sie dafür nutzen. Am Ende gibt es wieder ein informatives Outtake, vollgepackt mit tollen Tipps zum Thema Reichweitenaufbau auf Facebook.

Hier findest du alle Episoden vom Podcast Projektmanagement leicht erklärt.

Shownotes

Mindfulife – das Start-up-Unternehmen mit Fokus auf Achtsamkeit in der Gesellschaft.
Schau auf Facebook vorbei und erfahre mehr über die anstehenden Veranstaltungen. Weitere Infos zum Team von Mindfulife findest du auf der Webseite.

Trello – gut organisiert!
Dieses Projektmanagement-Tool gibt dir immer einen visuellen Projektüberblick. Man kann es auch als Online-Pinnwand bezeichnen und man kann es in der Basisversion kostenlos nutzen. Einen Trello-Account kannst du dir hier anlegen.*

KanbanFlow – Learn Project Management. Simplified.
Ist ebenfalls ein Projektmanagement-Tool und eine mögliche Alternative zu Trello. Mehr zu KanbanFlow findest du auf der Webseite.

Slack – einfach kommunizieren!
Dieses Tool dient zur Abstimmung und Organisation innerhalb des Teams und zu den einzelnen Projekten. Mehr zu Slack findest du auf der Webseite.

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Episode 011: Meditation und Achtsamkeit mit Projektmanagement

Benjamin Michels:
Herzlich willkommen in dieser heutigen Projektmanagement-Podcast-Folge. Wie auch die letzten Male gibt es diese Episode als Video auf YouTube. Also wer die Bilder und die Gesichter dazu sehen möchte, sollte auf YouTube gehen. Ansonsten aber natürlich ganz normal auf iTunes. Meine Gäste heute sind Philipp Nowak und Tonka Nikolova mit ihrem Startup Mindfulife – ein Yoga-Zentrum.

Mindfulife

Benjamin Michels:
Was genau bietet ihr beiden denn an?

Philipp Nowak:
Mindfulife ist kein Yoga-Zentrum. Wir sind zwar auch zertifizierte Yoga-Lehrer, aber es wird kein Yoga geben bei uns. Es geht ausschließlich um Meditation. Und zwar ein evidenzbasiertes, nicht-spirituelles Meditationszentrum. Das bedeutet, bei uns werden nur Methoden angeboten, deren Wirksamkeit durch wissenschaftliche Studien untersucht und bestätigt wurden.

Benjamin Michels:
Okay, das ist ja ein recht seltener Ansatz. Ich sage mal, gerade bei dem Thema geht es ja sehr schnell in die Esoterik-Richtung: „Mach nur, was sich gut anfühlt – egal ob das bewiesen ist oder nicht.“

Philipp Nowak:
Ganz genau. Davon wollen wir uns abgrenzen und eben nur Methoden anbieten, die wissenschaftlich auch Sinn machen. Es gibt natürlich ganz viele verschiedene Meditationsarten und -methoden, die man durchführen kann. Viele fühlen sich bestimmt auch gut an, aber nicht alle wirken. Und da wollen wir ein Angebot schaffen, bei dem man sich sicher sein kann, dass das funktioniert.

Benjamin Michels:
Das heißt, ihr seid ein physischer Ort, es findet online statt oder wie ist das Ganze aufgebaut?

Tonka Nikolova:
Es ist auch geplant, dass wir später ein Zentrum, also ein Studio gründen, aber bis jetzt ist es ein physischer Ort. Wir arbeiten im Social Impact Lab und da finden seit kurzem unsere Workshops statt. Wir gehen aber auch gerne zu Unternehmen und machen dort Workshops.

Benjamin Michels:
Also als Service auch für die Unternehmen. In welcher Region bietet ihr das an?

Tonka Nikolova:
Erst einmal in Hessen, in Frankfurt. Aber jetzt haben wir auch geplant, nach Mainz und Wiesbaden, also auch in die Städte um Frankfurt herum, zu gehen. An später haben wir noch nicht so groß gedacht.

Benjamin Michels:
Das finde ich eine spannende Frage. Wie habt ihr es euch denn gedacht? Also in welcher Größe? Wie viel – ich weiß nicht, ob man über Auslastung reden kann oder über erreichte Menschen. Wie sind da eure Pläne?

Philipp Nowak:
Wünschenswert wäre natürlich deutschlandweit – vielleicht auch deutschsprachiger Raum. Momentan macht es natürlich Sinn, dass wir das auch erreichen – dass wir es eines Tages erreichen. Deswegen fangen wir hier erst einmal in diesem Umkreis an. Später möchten wir natürlich auch noch Lehrer ausbilden und dadurch unsere Reichweite erhöhen. Online hast du gerade auch angesprochen. Das ist natürlich auch noch ein Thema für uns. Das ist alles in der Entwicklung im Hintergrund, aber konkret sind wir noch nicht angekommen.

Benjamin Michels:
Bisher also noch ein physischer Service, der aber die Option hat, online zu gehen?

Tonka Nikolova & Philipp Nowak:
Genau.

Benjamin Michels:
Seit wann gibt es euch? Wie lange seid ihr schon dabei?

Tonka Nikolova:
Seit mehr als einem Jahr gibt es uns und seit ungefähr anderthalb Jahren arbeiten wir an dem Projekt.

Benjamin Michels:
Und wie sind die Kundenreaktionen bisher? Suchen die Kunden danach oder müsst ihr da mehr Überzeugungsarbeit leisten?

Philipp Nowak:
Sowohl als auch. Es gibt natürlich Kundengruppen, die sind dafür schon offen. Also jetzt gerade, wenn wir uns überlegen, in die Yoga-Richtung zu gehen, die ja eben oft – wie bei dir vorhin auch – mit dem Thema in Verbindung gebracht wird. Es gibt in Deutschland über 2,5 Millionen Yoga-Praktizierende. In der Richtung müssen wir keine Überzeugungsarbeit mehr leisten. Bei uns ist es eher so die Richtung Unternehmen, wo wir dann noch etwas mehr überzeugen müssen.

Benjamin Michels:
Verständlich. Ein Unternehmen muss natürlich auch ein Budget dafür freimachen, damit die Mitarbeiter meditieren dürfen. Ihr habt ja gesagt, evidenzbasiert – also wissenschaftliche Ergebnisse. Was bringen mir denn diese Yoga-Methoden? Was habe ich denn da für einen Mehrwert?

Philipp Nowak:
Meditation – nicht Yoga.

Benjamin Michels:
Siehst du, entschuldige. Ja, Meditation. Ich entschuldige mich.

Philipp Nowak:
Genau. Es gibt viele verschiedene Dinge – viele tolle Dinge. Einerseits natürlich Konzentration. Die Konzentration verbessert sich. Man wird entspannter. Es gibt Bereiche im Gehirn, die einfach trainiert werden.

Benjamin Michels:
Das heißt, im Optimalfall mache ich das in der Mittagspause, um danach besser performen zu können. Oder widerspricht sich das?

Philipp Nowak:
Einerseits hilft das der Performance. Das ist bestimmt auch der Grund, der für Unternehmen irgendwie interessant ist. Auch dass es dann weniger Ausfälle gibt, was jetzt Krankheitszeiten angeht. Stressbedingte und psychische Ausfälle in Unternehmen sind die, die am längsten Zeit einnehmen. Andererseits geht es natürlich aber auch um das Wohlbefinden der Personen, aber auch um die Achtsamkeit. Das ist ein ganz zentraler Begriff – auch in unserem Namen zu finden. Also Mindfulife. Mindfulness ist ja Achtsamkeit. Das bedeutet, dass man die Dinge wahrnimmt, wie sie sind – also erst einmal Klarheit schafft. Und wenn das bedeutet, dass wir sehen: „Okay, die Umstände in meinem Job gefallen mir eigentlich gar nicht.“, dann heißt das auch, aktiv zu werden und etwas zu verändern.

Benjamin Michels:
Das finde ich sehr spannend. Was verbindet euch beide mit dem Thema? Was ist eure Geschichte? Was habt ihr vorher gemacht und wie seid ihr an den Punkt gekommen, wo ihr gerade seid?

Tonka Nikolova:
Wir sind beide Psychologen. Philipp hat seinen Master schon abgeschlossen und ich bin auch dabei. Davor haben wir uns viel mit Yoga beschäftigt, aber auch ganz lange – seit zehn Jahren – und auch mit Meditation angefangen. Das hat uns zu einem Punkt gebracht, wo wir zusammen meditiert haben. Dann haben wir nach einer Community gesucht, nach einem Lehrer in Frankfurt – jemanden, der uns begleiten könnte. Wir haben angefangen, erst einmal persönlich nach so einem Ort zu suchen und haben ganz viele Meditationszentrumstudien besucht. Es gibt nicht so viele, aber die, die es gab, haben wir besucht. Und dann haben wir bemerkt, dass das Angebot eigentlich sehr spirituell ist und es hat uns auch selbst nicht angesprochen. Wir haben auch mit Freunden von uns gesprochen. Dann haben die gesagt, dass es ihnen auch so ähnlich geht. In der Uni haben wir ganz viel über die Achtsamkeit gelernt und wie wichtig die Wirksamkeit ist und dass es sehr viele Menschen hilft. Da haben wir gedacht: „Okay, es hilft, aber es fehlt eben, so ein Zentrum zu haben – dass es ein nicht-spirituelles Zentrum gibt, wo auch Lehrer sind und wo man auch Feedback bekommen kann und in eine Community gehen kann.“ Und da kam uns die Idee, dass wir das gründen möchten für uns, aber auch für Menschen, die sich dafür interessieren. Und die können auch davon profitieren.

Philipp Nowak:
Ganz genau. Was Tonka gerade auch gesagt hat, dass ein zentraler Punkt auch diese Community ist. Dass man echte Menschen um sich herum hat, dass man sich austauschen kann, sich gegenseitig motiviert und inspiriert. Und es gibt natürlich schon diese nicht-spirituellen Ansätze. Es gibt Apps. Es gibt Bücher und Ratgeber und so weiter. Aber dort gibt es keine echte Begleitung mit Menschen und keinen echten Austausch. Also ich kann jetzt nicht darüber sprechen, was für Erfahrungen ich gemacht habe. Und auch in einem Buch können Sachen missverständlich sein. Und dafür ist es eben wichtig, dass man einen echten Kontakt hat.

Tonka Nikolova:
Und außerdem – man bleibt nicht so lange dabei. Also das ist, was es ist: Wenn du eine Community hast und wenn du regelmäßig zu einem Ort gehst oder zu einer Person, dann geht man auch immer regelmäßiger. Und mit einer App – die Selbstdisziplin zu schaffen, ist nicht so einfach.

Benjamin Michels:
Definitiv. Ich finde den Punkt sehr spannend. Also wir haben ja viele Startups, die so in den Bereich Digitalisierung gehen, um ein bestehendes Geschäftsmodell digital zu machen. Und dass ihr den Weg genau andersherum geht, finde ich durchaus spannend. Denn Digitalisierung löst ja nicht alles. Es wird ja zwangsweise nicht besser dadurch, dass es digital ist. Es wird vielleicht kostengünstiger, aber das Ergebnis hinten raus wird nicht besser. Das finde ich einen sehr spannenden Ansatz, da genau in die andere Richtung zu gehen. Was war denn bisher eure größte Herausforderung? Also das, wo ihr sagt: „Boah, das bräuchte ich jetzt nicht noch einmal.“?

Tonka Nikolova:
Unsere größte Herausforderung ist immer noch, dass unser Team ausschließlich aus Psychologen besteht.

Philipp Nowak:
Nicht ausschließlich, aber zum größten Teil. Also bei uns im Team sind sieben Psychologen.

Tonka Nikolova:
Genau. Und wir kennen uns nicht mit Kaufmanagement und Betrieb aus. Und das ist immer noch eine große Herausforderung. Wie macht man Marketing? Wie geht man auf den Markt? Und so weiter. Das ist für uns sehr krass.

Philipp Nowak:
Das ist alles noch Neuland für uns. Wir müssen uns das natürlich jetzt alles selbst aneignen. Wie Tonka schon gesagt hat. Wir haben das von Hause aus nicht gelernt im Studium. Alles neu, aber wir haben tolle Unterstützung.

Benjamin Michels:
Eigentlich schade, dass das nicht auch Teil vom Psychologiestudium ist. Aber ich vermute, die meisten Psychologen gehen in ein Anstellungsverhältnis und da ist das dann nicht ganz so relevant. Ich kann nur empfehlen, dass ihr euch jemanden sucht, der euch da entweder coacht oder ins Team mit einsteigt und berät. Grundsätzlich könnt ihr mir gerne Fragen stellen. Also auch im Nachgang zu heute könnt ihr mir gerne Fragen stellen. Ich helfe immer gerne weiter. Einfach auf Facebook anschreiben und dann helfe ich gerne. Was ist denn bisher so richtig schiefgelaufen? Also da, wo ihr etwas versucht habt, aber es hat einfach nicht geklappt?

Philipp Nowak:
So richtig schiefgelaufen ist glücklicherweise noch gar nichts. Das einzige, was mir jetzt spontan einfallen würde wäre, dass wir einen interessanten Kunden an Land gezogen haben und der uns mündlich auch schon zugesagt hat, aber von dem wir jetzt schon seit längerem nichts gehört haben. Das wäre ein Punkt, wo man sich denken könnte, das hätte vielleicht irgendwie anders laufen dürfen. Aber eigentlich haben wir echt viel Glück gehabt.

Benjamin Michels:
Wenn man das jetzt aus Vertriebsebene sieht – ihr macht ja im Grunde genommen Vertrieb für euer Produkt, für eure Dienstleistung. Und das ist leider etwas, was öfter passiert. Das heißt, der Kunde sagt erst einmal mündlich zu und dann meldet er sich nicht mehr. Nie wieder etwas von ihm gehört. Vielleicht schon mal als kleiner Tipp am Rande: Bei so etwas würde ich immer versuchen, Nägel mit Köpfen zu machen. Dann, wenn er sagt er hat Interesse, sagen: „Ja okay, ab Montag geht es dann los und es kostet soundso viel. Sind Sie dabei?“ Und dann müssen sich die Leute entscheiden. Wenn er dann Nein sagt, habt ihr ihn verloren. Aber das hättet ihr ja sowieso. Und wenn er Ja sagt, dann habt ihr ihn gewonnen. Also de facto gibt es nichts zu verlieren. Das haben aber in der Regel nur Vertriebler – diese Hartnäckigkeit, sich da gleich reinzubeißen. Das ist durchaus normal.
Vielleicht mal auf die Gegenseite geschaut: Was hat bisher so richtig gut geklappt? Was gibt es, wo ihr sagt, das ging hervorragend? Oder nur sehr gut oder überraschend gut?

Tonka Nikolova:
Wir haben zweimal ein Stipendium für junge Gründer bekommen. Das hat uns sehr überrascht, weil wir gesagt haben: „Okay, wir versuchen das und gucken, ob es das zweite Mal klappt.“ Und es hat tatsächlich geklappt. Wir waren überrascht, aber es hat uns sehr gut geholfen und hilft uns immer noch.

Philipp Nowak:
Das ist auch der Punkt, den du vorhin sagtest, dass es hilfreich ist in den Dingen, die wir jetzt vom Studium nicht mitbekommen haben, dass wir uns dort Coaches oder Mentoren suchen. Und das ist durch das Stipendium abgedeckt. Da haben wir dann tolle Unterstützung bekommen vom Social Impact Lab.

Benjamin Michels:
Ich glaube, das ist Gold wert, wenn man dann genau diese Unterstützung hat – Fragen stellen kann und Feedback bekommt. Das sehe ich ähnlich. Kommen wir mal zu dem stärkeren Strukturierungsteil. Ich vermute, wenn ihr sieben Leute seid, da läuft ja eine Menge auf. Einmal an Aufgaben, aber auch an Abstimmung miteinander. Wie behaltet ihr denn über diese Dinge den Überblick? Einmal über die Aufgaben, aber auch darüber, wer wann wie irgendwie Arbeit am Kunden macht?

Tonka Nikolova:
Wir haben nicht die perfekte Art und Weise, wie wir funktionieren. Wir suchen das immer noch – eine Struktur. Aber sehr gut ist, dass bei unserem Team alle mitdenken und mitmachen. Das heißt nicht, es gibt nur uns beide als Gründer, sondern auch der Rest vom Team fühlt sich genauso als Gründer. Die geben uns genau solche Tipps und denken mit. Und das ist super wertvoll. Von daher: Bis jetzt hatten wir nicht eine große Herausforderung, wer was macht. Sehr gut ist es bei uns als Startup, dass alle sehr selbstständig arbeiten. Wir müssen nicht viel darüber reden, sondern alle übernehmen direkt Aufgaben. Wir haben uns ein bisschen aufgeteilt als Gründer. Also ich habe zum Beispiel eher das Team unter der Hand und Philipp hat zum Beispiel das Angebot von Firmen und Kunden. Von daher funktioniert es bis jetzt ganz gut.

Philipp Nowak:
Wir haben regelmäßige Treffen. Wir treffen uns mindestens einmal pro Woche im Gesamtteam. Wir haben thematisch Unterteams gegründet – zum Beispiel ein Marketing-Team oder ein Kreativ-Team. Und die kommunizieren untereinander dann entsprechend auch nochmal. Wir beide koordinieren natürlich schon irgendwo alles und haben den Blick, wie was läuft. Aber glücklicherweise – wie Tonka sagt – denkt jeder großartig mit. Und wir benutzen außerdem natürlich Apps, mit denen wir kommunizieren. Zum Beispiel Slack – dass wir das dann thematisch strukturieren.

Benjamin Michels:
Slack höre ich von den Startups öfter. Wir benutzen es auch. Dementsprechend kann ich es nur empfehlen. Nutzt ihr irgendein Tool, um Überblick über die Aufgaben zu behalten? Habt ihr da etwas, was ihr benutzt?

Tonka Nikolova:
Ich habe erst einmal mit ClickUp angefangen. Es ist nicht so leicht zu verstehen, finden meine anderen Kollegen. Jetzt habe ich aufgegeben und wir benutzen Trello. Aber wenn du auch eine Empfehlung hast, würde ich mich freuen. Ich habe echt lange nach so einem organisatorischen Tool gesucht, einfach einen besseren Überblick für die Aufgaben zu haben. ClickUp war gut für mich. Keiner konnte es irgendwie benutzen. Es hat auch technische Probleme bei einigen gegeben. Deswegen bin ich wieder auf Trello umgestiegen.

Benjamin Michels:
Es gehört definitiv zu den Standard-Tools. Also es gibt ja in der Projektplanung unterschiedliche Sachen, die wir nehmen können. Es kann – wenn man es jetzt ganz komplex machen will – MS Project sein. Dazu würde ich aber an der Stelle nicht raten, weil es zu komplex ist. Und ein Trello ist da relativ einfach und ein KanbanFlow. Dann hängt es immer ein bisschen davon ab, wie man die Boards organisiert. Also ich hatte letztens einen Coachie, der hat knapp 30 Boards gehabt und hat dann selbst irgendwann den Überblick verloren – er hatte für alles ein Board. Also das funktioniert dann nicht mehr. Da kann ich nur empfehlen: Wenig Boards und so einfach wie möglich alles halten. Dann kommt man damit eigentlich ganz gut klar. Ich werde demnächst nochmal ein Live-Video machen, wie man Trello auf unterschiedliche Arten und Weisen einsetzen kann. Das habe ich vor ein paar Tagen schon mit KanbanFlow gemacht. Und mit Trello wird es das auch nochmal geben. Wie macht ihr denn die strategische Planung – also die Planung eurer nächsten Schritte? Setzt ihr euch da hin, mit Zettel und Papier? Macht ihr das an einem Whiteboard? Macht ihr das überhaupt? Oder nutzt ihr da auch irgendwelche Tools?

Tonka Nikolova:
Wir haben echt Glück, dass wir noch einen Coach haben und diesen ab und zu treffen. Und bei den Treffen schauen wir immer, dass wir Whiteboard, Stifte, Zettel – alles Mögliche zur besseren Übersicht zu haben. Und dann sind wir wieder wie Kinder und malen genaue Linien und Zeiten. Das hilft zur Übersicht ganz gut – egal ob man es einmal im Jahr macht, zweimal im Jahr oder ein paarmal im Jahr. Es ist wichtig, dass man in regelmäßigen Abständen – zum Beispiel nach drei Monaten – mal wieder guckt: Wo bin ich jetzt? Was war beim alten und was ist Neues dabei? Also dass man sich nochmal diesen alten Plan hervorholt und immer wieder aktualisiert. Das ist sehr wichtig. Da hat man das Ziel auch vor den Augen. Man hat auch die Aufgaben, die größeren Aufgaben und Ziele. Dann bekommt man immer wieder neue Ideen, wenn man das anschaut.

Philipp Nowak:
Genau. Das verändert sich ja ständig. Also während des ganzen Weges irgendwie ist man plötzlich ganz woanders als man am Anfang dachte. Dann verändern sich natürlich auch die Aufgaben und die Ziele und die Strategie.

Benjamin Michels:
Ja, da bin ich zu 100 Prozent bei euch. Also ich bin auch so ein Mensch, der ganz viel mit Farben arbeitet. Und auch Linien zeichnen. Und dieser strategische Prozess ist doch relativ kreativ. Das denken viele Menschen gar nicht. Aber der ist ziemlich kreativ. Und ich glaube auch, da ist eine hohe Kreativitätsanforderung. Die Struktur kommt dann danach, wenn man es beginnt umzusetzen, und auch den Ansatz, nach drei Monaten sich das Ganze nochmal vorzunehmen und zu sagen: „Was haben wir denn davon jetzt eigentlich erreicht?“ Das finde ich total gut. Also echt super. Was steht bei euch denn als Nächstes an? Also was sind so die nächsten großen Projekte?

Philipp Nowak:
Wir machen verschiedene Workshops und Kurse. Natürlich sind jetzt ein großes Ziel die Unternehmen. Wir haben monatliche Workshops, in denen wir zum Beispiel auch Kooperationen mit anderen Menschen eingehen und Themen mit Meditation und Achtsamkeit verbinden. Da haben wir zum Beispiel einen ganz spannenden Workshop Ende Mai noch mit einer Illustratorin zusammen – Iris – und verbinden dort Kreativität mit Meditation. Das ist eine ganz spannende Kommunikation und es macht viel Spaß, mit ihr zusammenzuarbeiten. Um auf einen anderen Punkt von vorhin nochmal zu sprechen zu kommen, dass wir so in die andere Richtung gehen – nicht in Richtung Digitalisierung: Da haben wir zum Beispiel auch einen Workshop geplant. Digital Detox. Der wird bald stattfinden. Da erwarten wir auch relativ viele Menschen, die zu dem Thema kommen.

Benjamin Michels:
Okay, wenn du dich für Digital Detox interessierst, dann: Wie kann ich den Workshop buchen? Wie kann ich mich da anmelden?

Philipp Nowak:
Also Mindfulife findet man in Facebook. Man findet unsere Webseite im Internet. In Facebook sind immer alle aktuellen Termine drin. Dort posten wir relativ viel. Dort sieht man immer, was bei uns als Nächstes ansteht und was alles gerade passiert.

Benjamin Michels:
Also lieber Zuhörer, wenn du sowieso gerade auf Facebook kommst, um mir zu folgen, dann nehme noch den Umweg mit und gehe direkt mit zu Mindfulife. Und dann folgst du uns beiden. Das ist eigentlich das Beste, was du tun kannst. Alles andere wäre eine schlechte Entscheidung.

Das finde ich total spannend, was ihr macht. Ich freue mich gerne, wenn ich in einem halben Jahr oder in einem Jahr nochmal ein Update von euch kriege – gern auch nochmal in Form eines Interviews. Einfach um zu hören, wie es sich entwickelt hat, wie ihr euch auch als Unternehmen weiterentwickelt habt. Das finde ich total spannend. Jetzt danke ich euch auf jeden Fall erst einmal, dass ihr da wart. Und ich freue mich, wenn wir uns demnächst mal wieder hören.

Tonka Nikolova & Philipp Nowak:
Ebenso, danke. Es hat viel Spaß gemacht.

Benjamin Michels:
Bis dann. Tschüss.

Tonka Nikolova & Philipp Nowak:
Ciao, ciao.

Outtake: Facebook-Live

Benjamin Michels:
Was ich mir vorstellen könnte – um euch vielleicht nochmal einen Marketing-Impuls mitzugeben: Gerade genießen Facebook-Videos ja unheimlich viel Sichtbarkeit. Und was man natürlich überlegen kann – das hängt von eurem eigenen Zeitmanagement ab – ob ihr das gut untergebracht kriegt. Eine tägliche Meditationssession auf Facebook zu machen, die zehn, fünfzehn Minuten geht. Also ich weiß nicht, was ihr da dann nutzt. Wenn zum Beispiel Musik genutzt wird, muss natürlich vom Urheberrecht geguckt werden. Aber an sich könnte ich mir vorstellen, dass das etwas ist, was man als Teaser machen kann, was – glaube ich – nicht die echten Menschen, die kommen, ersetzt, aber einfach Sichtbarkeit erzeugt.

Philipp Nowak:
Ja, das ist ein guter Punkt.

Tonka Nikolova:
Lass uns das aufschreiben. Als Marketing mehr Sichtbarkeit erzeugen.

Benjamin Michels:
Genau. Das muss man aber dann relativ hart durchziehen.

Philipp Nowak:
Nicht schleifen lassen.

Benjamin Michels:
Ich würde es schon sechs Wochen am Stück durchziehen und danach erst auswerten. Weil da darf man auch nicht auf die konkreten Zahlen gucken. Wir haben eine Facebook-Seite mit 17.500 Fans in einem Projekt. Und wenn wir da früher ein Live gemacht haben, haben maximal 30 Leute gleichzeitig zugesehen. Und da denkt man: „Ja, das lohnt sich ja gar nicht.“ Aber wenn man dann die Aufrufzahlen des Videos nach ein paar Tagen anguckt, weil einfach viele Benachrichtigungen innerhalb von Facebook stattfinden, dann ist es nochmal viel, viel interessanter. Da auch die Dauererkenntnis: Also früher waren es mal 30, heute sind es halt 100 bis 120 Leute. Wir haben da jetzt in dem Projekt auch sechs Wochen im Endeffekt hintereinander. 120 Leute, die sich zu einer bestimmten Uhrzeit Zeit nehmen, um live dabei zu sein. Und ich glaube, dass das bei einer Meditation auch richtig in ein Ritual übergehen könnte. Da würde ich mir Gedanken machen, was die perfekte Uhrzeit für die Leute ist, und das dann wirklich über sechs Wochen etablieren.

Philipp Nowak:
Und dann täglich?

Benjamin Michels:
Täglich. Genau, einmal täglich würde ich es machen. Und wie gesagt nicht lange – vielleicht 10 oder maximal 15 Minuten. Und am Anfang würde ich es einfach nur so machen, dass ich sagen würde: Ich weiß ja nicht, wie ihr die Sessions beginnt, aber jetzt als Beispiel: „Wir beginnen jetzt eine Meditationssession. Du solltest dich jetzt in diesen und diesen Zustand versetzen. Schließe die Augen.“ Und dann beginnt ja in der Regel die Geistreise oder wie auch immer es aufgebaut ist. Und wenn das dann zwei, drei Wochen etabliert ist, dann würde ich anfangen, lokale Sachen mit zu nennen. Also am Anfang, bevor die Meditation beginnt. „Ach, bevor die Meditation beginnt, noch ein kurzes Announcement: Wir werden am 27.05. einen Workshop hier machen. Digital Detox. Das lohnt sich auf jeden Fall für dich dahinzukommen. Den Link dazu schreibe ich jetzt in die Kommentare oder findest du im Beitrag.“ Und dann sollte dahinter gleich eine Landingpage liegen, dass wenn man draufklickt, man sich auch wirklich direkt anmelden kann. Dass da keine Hürde eingebaut ist. Und das kann funktionieren. Es hängt ein bisschen von eurer Facebook-Seite ab. Also ich habe jetzt nicht reingeguckt, wie viele Fans ihr habt beziehungsweise wie regional die auch sind. Aber je mehr regionale Fans ihr habt, desto besser funktioniert das natürlich auch.

Tonka Nikolova:
Danke für den Tipp. Also das wäre Facebook Live, oder?

Benjamin Michels:
Genau. Wenn ihr im Browser auf eure Facebook-Seite geht oder auf dem Handy, dann könnt ihr oben einen Beitrag schreiben und könnt anstatt Beitrag auch einfach Facebook Live ausprobieren. Dann geht erst ein Menü auf, dass man einstellen kann: Wie soll der Titel des Videos sein? Wie soll die Beschreibung des Posts sein? Und dann muss man nochmal explizit drücken: „Jetzt live gehen“. Und wie gesagt: Nicht davon irritieren lassen, dass am Anfang vielleicht nur eine Person zuschaut oder auch keine Person zuschaut. Es geht euch nicht um die ersten 10 oder 20 Lives. Da muss man wirklich einen langen Atem haben und gucken, wie es nach sechs Wochen ist. Und dann werdet ihr feststellen, dass nach sechs Wochen auch oft die gleichen Leute live dabei sind, ein paar Leute es aber auch später anhören. Und ich glaube, das ist etwas, was echt funktionieren könnte, um schnell relativ viel Sichtbarkeit aufzubauen.

Tonka Nikolova:
Ja, das ist eine gute Idee.

Benjamin Michels:
Und dann würde ich die Leute auch einzeln begrüßen. Also wenn ihr Leute habt, die wiederkommen – ich vermute mal, ihr macht das Ganze im „Du“ – würde ich immer den Vornamen nehmen: „Ach, hallo Diana. Schön, dass du heute da bist. Hallo Kai.“ Also dann, wenn da 20 Leute sind, nicht jeden einzeln, aber dann immer mal rausgepickt begrüßen. Und man kann zum Beispiel auch sagen: „Habt ihr irgendwelche Fragen?“ Und dann seht ihr auch, da kommen Fragen. Und aus den Fragen wiederum könnt ihr generieren, wie ihr euer Geschäftsmodell weiterentwickelt, weil ihr natürlich in einen Austausch mit der Zielgruppe kommt, der ansonsten ganz schwer zu kriegen ist. Dann kann es sein, dass Leute so etwas schreiben wie: „Ja, ich versuche immer runterzukommen, aber das gelingt mir nicht.“ Dann gebt ihr hier noch einen Tipp mit und da noch einen Tipp mit. Und darüber merkt ihr, was die Menschen bewegt, und könnt dann euer Angebot natürlich noch viel zielgerichteter ausrichten.

Tonka Nikolova:
Das macht Sinn, ja. Auf jeden Fall.

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